Vorwort

Die Frauenhelpline mit der Nummer 0800/222 555 ist eine telefonische Kriseneinrichtung für Frauen und Kinder, die von Gewalt betroffen sind. Das Besondere und Einzigartige an dieser Einrichtung ist, dass sie österreichweit, rund um die Uhr und kostenlos erreichbar ist. Die Helpline nimmt auch dann Anrufe entgegen, wenn andere Einrichtungen nicht zur Verfügung stehen - nachts, an Wochenenden und Feiertagen.

In Österreich wurden in den letzten Jahren wichtige Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen gesetzt. 1978 wurde in Wien das erste Frauenhaus gegründet. Mittlerweile gibt es bundesweit 24 Frauenhäuser und vier Frauenberatungsstellen mit dem Schwerpunkt Gewalt an Frauen und Kindern in der Familie. Einen Meilenstein in der Bekämpfung von Gewalt an Frauen und Kindern in der Familie stellt das österreichische Bundesgesetz zum Schutz vor Gewalt in der Familie dar. Das Gesetz ist seit 1. Mai 1997 in Kraft und bietet durch die beiden zentralen Elemente "Wegweiserecht" und "Betretungsverbot" zusätzlichen Schutz für Frauen und deren Kinder. Durch diese gesetzliche Regelung ist es möglich, dass Frauen und Kinder in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Die Täter hingegen werden zur Verantwortung gezogen und mit Konsequenzen konfrontiert: Sie müssen die Familie verlassen. Hier handelt es sich um ein Gesetz, das vielen europäischen Ländern als Vorbild dient.

Mit der Einrichtung von Interventionsstellen, die als Begleitmaßnahmen zum Gewaltschutzgesetz geschaffen wurden und mittlerweile in jedem Bundesland existieren, hat die österreichische Regierung einen weiteren Schritt für einen verbesserten Opferschutz gesetzt.

Eine weitere wichtige Maßnahme ist die verpflichtende Schulung der Exekutive zum Thema Gewalt in der Familie. Unterrichtseinheiten zu dieser Thematik sind seit Jahren in der Ausbildung von Österreichs PolizistInnen und GendarmeriebeamtInnen verankert.

Frauenorganisationen haben wesentlich zum Zustandekommen dieser Errungenschaften beigetragen und wurden bisher von der Regierung in ihrer Arbeit unterstützt und gefördert. Wir hoffen, dass auch zukünftig die politischen EntscheidungsträgerInnen die positiven Entwicklungen in der Gewaltprävention fördern und ausbauen werden. Denn trotz aller "Erfolge" gibt es noch viel zu tun, um Gewalt an Frauen und Kindern zu verhindern.

Wir danken dem Bundesministerium für Soziale Sicherheit und Generationen und ihren MitarbeiterInnen für die 100%ige Finanzierung und Unterstützung dieser bundesweiten Hilfseinrichtung sowie für die Zusage einer weiteren Subvention für das Jahr 2002.

Danken möchten wir auch allen Mitarbeiterinnen der Frauenhäuser, Beratungsstellen, Notrufe und Interventionsstellen für die gute Zusammenarbeit sowie tatkräftige Hilfe.

Mag.a Maria Rösslhumer
Koordinatorin der Helpline

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