Vorwort

In zahlreichen EU-Ländern wie Finnland, Dänemark, Belgien, England, Luxemburg, Italien und Schottland, sowie in den neuen EU-Mitgliedsländern wie Polen und Slowenien gehört eine nationale Helpline zum Standardangebot für Gewaltopfer. Aber auch in den USA, Kanada und Israel unterstützen telefonische Beratungseinrichtungen seit Jahren Opfer von häuslicher bzw. männlicher Gewalt.

Österreich ist es gelungen, mit der Frauenhelpline gegen Männergewalt, die seit rund fünf Jahren besteht, diesen internationalen Standard zu erfüllen und ihm gerecht zu werden.

Dank der Unterstützung durch das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen können Frauen und Kinder, die Hilfe suchen rund um die Uhr mit Mitarbeiterinnen sprechen, die telefonische Krisenberatung und psychosoziale Unterstützung garantieren.

Gewalt darf kein unabwendbares Schicksal sein. In Österreich gibt es Wege aus der Gewalt: Frauenhäuser, Frauenberatungsstellen, Interventionsstellen und Frauennotrufe schützen, unterstützen, informieren und helfen den Betroffenen in ihrer Situation.

Die Nummer der Frauenhelpline, die ein wesentlicher Bestandteil im bestehenden Unterstützungsnetz ist, zu wählen, kann der erste Schritt aus der Gewaltdynamik sein. Die Besonderheit dieser Einrichtung liegt in der Niederschwelligkeit und in der anonymen Soforthilfe. Die Frauenhelpline stellt einen direkten Draht zum Gewaltopfer her und hilft beim Ausstieg aus der Gewaltspirale. Die Mitarbeiterinnen der Frauenhelpline stehen 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr bundesweit zur Verfügung. Die Nummer 0800 222 555 ist kostenlos und anonym für alle AnruferInnen.

Die Frauenhelpline informiert über alle Hilfs- und Opferschutzeinrichtungen österreichweit.
Die Frauenhelpline bietet Strategien und Auswege aus einer Gewaltbeziehung an.
Die Mitarbeiterinnen der Frauenhelpline bieten Orientierung an und können zur Entscheidungsfindung für ein neues Leben ohne Gewalt beitragen.
Die Frauenhelpline kann der Betroffenen helfen, das komplexe Muster der Gewalt zu entwirren und sie stärken und ermutigen, um gewaltfrei leben zu können.

Im Jahr 2003 haben die Mitarbeiterinnen der Frauenhelpline rund 17.000 Anrufe von Hilfesuchenden entgegengenommen und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Gewalt in der Familie. Die Frauenhelpline ist ein nicht mehr wegzudenkender Baustein in der Anti-Gewalt-Arbeit.

Die Frauenhelpline darf daher kein finanziell befristetes "Experiment" bleiben, auch kein "Angebot auf Zeit", sondern muss durch eine gesetzliche, vertragliche und somit finanzielle Absicherung ihre Anerkennung erhalten.

Mag. Maria Rösslhumer
Koordinatorin und Leiterin der Frauenhelpline

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