Fachspezifische Informationsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit

Die Nummer 0800/222 555 sollte wie alle anderen Notrufnummern in jedem Haushalt und in jeder wichtigen Einrichtung aufliegen! Um dieses Ziel erreichen zu können, ist intensive Öffentlichkeitsarbeit erforderlich. Aufgrund der massiven finanziellen Kürzung im heurigen Jahr durch das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen, konnte kein Geld für Öffentlichkeitsarbeit ausgegeben werden.

Dafür hat uns die renommierte internationale Agentur Young & Rubicam bei der Öffentlichkeitsarbeit und bei unserer Zielsetzung tatkräftig und vor allem kostenlos unterstützt. Sie hat gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen des Vereins AÖF eine Kampagne gegen Gewalt an Frauen entwickelt. Diese bundesweite Sensibilisierungs-Aktion zum Thema Gewalt an Frauen wurde am 12. Oktober 2004 der Medienöffentlichkeit bei einer Pressekonferenz präsentiert. Es handelt sich dabei um die erste österreichweite Kampagne für Frauenhäuser in Kombination mit der Frauenhelpline, für die Young & Rubicam einen Kleber mit der Aufschrift Es gibt einen Platz, wo sicher kein Mann hinkommt entwickelt hat. Dieser Kleber scheint auf den zur Kampagne dazugehörigen Plakatsujets als verbindendes Element auf. Der Text macht darauf aufmerksam, dass von Männergewalt betroffene Frauen professionelle Hilfe in einem Frauenhaus erhalten können, der Hinweis auf die bundesweite Frauenhelpline mit der kostenlosen Nummer 0800/222 555 stellt den Draht zu den Frauenhäusern her. Die Frauenhelpline unterstützt und begleitet hilfesuchende Frauen vor, während oder beim Weg ins Frauenhaus.

Die von der Agentur mitentwickelten Plakatsujets machen die Problematik der Gewalt an Frauen deutlich. Sie betonen, dass Gewalt kein Einzelschicksal darstellt, sondern dass Frauen auch heute noch häufig von Männern misshandelt werden. Die Werbekampagne ist auch ein Social-Sponsoring-Projekt für die Frauenhäuser und für die Frauenhelpline. Auf jedem Plakat ist das Spendenkonto des Vereins AÖF, BA-CA, 00610782 013, BLZ: 12000 zu finden. Der Erlös soll in finanzielle Notlagen geratenen Frauenhäusern sowie der Frauenhelpline zugute kommen.


„Tagtäglich werden Frauen terrorisiert. Meistens sind das die einzigen Anrufe, die sie noch bekommen.“


„Tagtäglich stoßen Männer ihre Frauen die Stiegen hinunter. Meistens reden sie danach von einem Unfall.“


„Tagtäglich erleiden Frauen schwere Verbrennungen. Meistens war dabei nicht einmal Wäsche in der Nähe.“


„Tagtäglich werden Frauen von ihren Männern eingesperrt und isoliert. Meistens dauert das weit länger als einen Tag.“


„Tagtäglich werden Frauen mit Pfannen geschlagen. Meistens kochen sie kurz darauf wieder damit.“

Das Team von Young & Rubicam beschreibt sein Engagement mit folgenden Worten:
„Täglich werden in Österreich Frauen in den eigenen vier Wänden misshandelt. Oft ist der Weg ins Frauenhaus der einzige, der ihnen noch bleibt. Denn das Frauenhaus ist ein Platz, wo ihnen geholfen wird, ein neues Leben zu beginnen. Wo es keine Gewalt, keine Drohungen und keine Isolation gibt. Ein Platz, wo sicher kein Mann hinkommt.
Die Agentur Young & Rubicam hat dazu eine Kampagne entwickelt, die unter die Haut geht. Im Print bildet dabei ein gelber Kleber das verbindende Element. Er ist an all den Stellen angebracht, die mit Gewalt im familiären Rahmen assoziiert werden – das Bügeleisen genauso, wie die Bratpfanne oder das Stiegenhaus. Die Alltäglichkeit der Misshandlungen wird einem in der Beiläufigkeit der Bilder stark bewusst. Wie im wahren Leben täuscht der erste Blick oft über die wahre Tiefe und den wahren Ernst der Situation hinweg“.
Auszug aus dem Pressetext von Young & Rubicam für die Pressekonferenz am 12. Oktober 2004.

2004 konnten insgesamt 1200 Großplakate vorerst in Wien und Umgebung affichiert werden und in vielen Zeitungen kostenlose Inserate geschalten. Im kommenden Jahr sollen sie auch in allen anderen Bundesländern gezeigt werden. Darüberhinaus wurden zwei TV-Spots und ein Hörfunkspot entwickelt, die kostenlos im ORF und in privaten Fernsehprogammen ausgestrahlt wurden und werden.

Informations- und Versandtätigkeiten:
Darüberhinaus wurden und werden laufend Plakate, Kleber, Folder, Tätigkeitsberichte sowie Kugelschreiber mit der Aufschrift: „Frauenhelpline 0800/222 555“ österreichweit an diverse Stellen versandt. Auch die Homepage der Frauenhelpline unter www.frauenhelpline.at wurde laufend aktualisiert und bietet weitere Informationen – auch in englischer Sprache - über die Arbeit der Frauenhelpline an.

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