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Ziele und Aufgaben

Die Frauenhelpline versteht sich als erste Anlaufstelle für alle Fragen im Zusammenhang mit Gewalt gegen Frauen* (Gewalt in der Familie, bzw. in der Ehe oder Partner*innenschaft, Stalking, Zwangsheirat, Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz etc.).

Sie ist eine professionelle, zielgruppenorientierte Einrichtung, die rund um die Uhr, kostenlos und bundesweit Beratung und Information anbietet.

Bei der telefonischen Beratung geht es zunächst um die Klärung der aktuellen Situation der Hilfesuchenden, um Entlastung - also auch das Auffangen Betroffener in der Krisensituation - um Stärkung und Bestärkung auf dem Weg aus dem Kreislauf der Gewalt. Wir sehen den Anruf bei der Frauenhelpline als einen ersten wichtigen Schritt auf diesem Weg.

Oft sprechen Frauen* in einem solchen Gespräch tatsächlich das erste Mal über ihre Situation, was auch der Niederschwelligkeit unserer Einrichtung zu verdanken ist. Die Anruferin muss also weder Namen noch Adresse oder sonstige persönliche Daten angeben und vor allem: Sie selbst hat es in der Hand, den Kontakt abzubrechen oder fortzusetzen, ein minimales, aber wesentliches Element zur Stärkung oder Wiederfindung der Entscheidungsfreiheit der Frauen*.

Neben Entlastung und Stärkung in der Krisensituation geht es im telefonischen Beratungsgespräch auch um Orientierungshilfen, d. h. es wird versucht, mit den Anruferinnen in einem oder auch in mehreren Gesprächen verschiedene Möglichkeiten des Handelns, des „einen-Ausweg-Findens“ zu besprechen, aufzuzeigen und mit ihnen gemeinsam herauszufinden, welcher Weg für sie in ihrer speziellen Situation der richtige ist.

In Fällen von akuter Gewalt werden Möglichkeit des Gewaltschutzgesetzes (Wegweisung/ Betretungsverbotes) mit der Anruferin besprochen. Auf Wunsch der Klientinnen bietet die Beraterin eine telefonische Intervention bei der Polizei an, um eine Wegweisung anzuregen. Mehrmals haben die Mitarbeiterinnen die Erfahrung gemacht, dass ihre Intervention bei der Exekutive hinsichtlich einer Wegweisung sehr hilfreich sein kann.

Ein weiteres Ziel ist es, die Anruferinnen zu motivieren, persönliche Beratung und gegebenenfalls längerfristige Betreuung in regionalen Hilfseinrichtungen in Anspruch zu nehmen und damit verbunden eine gezielte Weitervermittlung vor allem an Frauenhäuser, Frauenberatungsstellen, Interventionsstellen, Frauennotrufe etc. in die Wege zu leiten. Dazu sind detaillierte Kenntnisse über das soziale Hilfsnetz in ganz Österreich notwendig sowie die laufende Aktualisierung von Telefonnummern und Adressen der bestehenden Hilfseinrichtungen.

Auf Wunsch der Betroffenen kann der Kontakt zu anderen Institutionen auch direkt über die Frauenhelpline hergestellt werden.

Die Erfahrungen der Helpline haben ge­zeigt, dass es besonders nachts und an Wochenenden wichtig ist, hilfesuchenden Frauen* eine Möglichkeit der Entlastung und psychischen Stärkung in kritischen Situationen zu bieten, da zu diesen Zeiten die meisten Beratungseinrichtungen nicht geöffnet sind.

Während der Nacht und an Wochenenden übernimmt die Helpline auch die Krisenanrufe der Interventionsstelle/Gewaltschutzzentren und von Frauenberatungsstellen aus ganz Österreich.